Neuro­logopädie

Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schlucktherapie

Folgende Störungsbilder werden von mir behandelt:

Sprachstörungen (Aphasie)

Die Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung, die nach einer Schädigung des Gehirns auftreten kann wie z.B. durch einen Schlaganfall, ein Schädelhirntrauma aufgrund eines Unfalls, einer Hirnentzündung oder eines Tumors. Alle sprachlichen Fähigkeiten können betroffen sein: Sprechen und Verstehen, Lesen und Schreiben. Alltägliche Kommunikation kann nicht mehr ganz selbstverständlich stattfinden.

Das Ziel der Aphasietherapie ist die Wiederherstellung oder Verbesserung der sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten, damit aktive Teilhabe am sprachlichen Alltag wieder möglich ist. Die Störung der eigenen Sprache bis hin zum Verlust ist für die meisten Aphasiker seelisch schwer zu verkraften. Allerdings nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern auch für Angehörige und Freunde.

Deshalb ist es mir ein Anliegen, wenn Sie es wünschen, auch Ihre Angehörigen in den Behandlungsprozess miteinzubeziehen.

Sprachstörungen (Kognitive Dysphasie)

Eine kognitive Dysphasie ist eine zentrale Sprach- und Kommunikationsstörung aufgrund von Aufmerksamkeits-, Gedächtnis-, Wahrnehmungstörungen sowie Exekutivfunktionen (u.a. sprachlogisches Denken, Aufmerksamkeit auf Sprache lenken, u.w.). Sie ist keine Aphasie, kann aber in Kombination mit einer Aphasie auftreten. Bei einer kognitiven Dysphasie ist das Sprachsystem als solches intakt. Wenn aber die kognitiven Funktionen beeinträchtigt sind, kann die Verwendung von Sprache nicht oder nur eingeschränkt gelingen. Die Ursachen einer kognitiven Dysphasie sind vielfältig. Dazu zählen u.a. Schlaganfälle, Schädelhirntraumen, Tumore oder Hirnentzündungen.

Bei der Behandlung einer kognitiven Dysphasie werden kognitiv orientierte Therapiemethoden eingesetzt, um die Kommunikationsfähigkeit, das Sprachverhalten im Gespräch sowie die Sprachverarbeitung im Allgemeinen zu verbessern.

Sprechstörungen (Dysarthrie)

Die Dysarthrie ist eine neurologisch bedingte Störung des Sprechens, welche durch Schädigung des Gehirns auftreten kann. Ursachen sind Schlaganfall, Schädelhirntrauma, aber auch die fortschreitenden Erkrankungen wie u.a. Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Amyotrophe Lateralsklerose(ALS) sowie Ataxien. Hierbei können die Sprechmotorik (Artikulation), Sprechmelodie (Prosodie), Sprechrhythmus, Stimme und Atmung in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sein. Die Steuerung und die Ausführung der Sprechbewegungen sind betroffen. Oftmals so schwer, dass das Sprechen nahezu unverständlich ist.

Das Ziel der Dysarthrie-Therapie ist der Erhalt oder die Wiederherstellung der am Sprechen beteiligten Funktionen. Bei fortschreitenden neurologischen Erkrankungen ist eine optimale Kompensation und Nutzung der noch bestehenden Kommunikationsfähigkeiten das Ziel. Bei sehr schweren Dysarthrien wird auch der Einsatz von alternativen (elektronischen) Kommunikationshilfen erarbeitet.

Sprechstörungen (Sprechapraxie)

Die Sprechapraxie ist eine Störung der Sprechbewegungsplanung. Nicht die Sprechmuskulatur selbst ist betroffen, sondern die Planung der Bewegungen. Somit zeigen Betroffene häufig Suchbewegungen z.B. mit der Zunge. Die Zunge weiss nicht mehr, wo sie sich im Mund positionieren soll um beispielsweise ein „k“ zu bilden. Ursachen hierfür sind Schädigungen des Gehirns durch Schlaganfall, Schädelhirntrauma, Hirntumor oder Hirnentzündungen. Da das Sprachverstehen intakt ist, leiden Sprechapraktiker sehr unter dem entstellten Sprechen. Sprechanstrengung und eine gepresste Stimme sind häufig begleitende Symptome. Je nach Schweregrad der Sprechapraxie werden Übungen auf Laut- und Silbenebene durchgeführt. Häufig müssen so einzelne Laute wieder neu angebahnt werden.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit, die ich u.a. als Deblockierungsmethode bei nicht-flüssigen Aphasien anwende, ist die „Melodische Intonationstherapie“, entwickelt 1973 in den USA von Albert, Sparks und Helm. Durch melodisches Intonieren (singen) von Wörtern und Sätzen kann es wieder ermöglicht werden, verbal zu kommunizieren.

Informationen und einen interessanten Einblick in diese Behandlungsmethode bietet folgender Link (Youtube): https://youtu.be/SagK_9nukV4

Stimmstörungen, neurologisch bedingt

Aufgrund einer neurologischen Erkrankung wie z.B. Schlaganfall, Schädelhirntrauma oder bei Erkrankungen wie Morbus Parkinson (s. LSVT LOUD®-Therapie), ALS, etc. ist oft auch die Stimme beeinträchtigt. Der Stimmklang ist heiser, rau, gepresst oder zu leise, die Stimmkraft fehlt, die Luft beim längeren Sprechen ist nicht ausreichend da oder die Stimme ist zu laut, die Tonhöhe ist zu tief oder zu hoch: die Symptome sind vielfältig.

Genauso vielfältig wie die einzelnen Erscheinungsbilder der neurologisch bedingten Stimmstörungen ist auch die Stimmtherapie. Es wird u.a. an der Atmung, an der Körperhaltung, an der Tonhöhe, an der Stimmkraft, an der Lautstärke und deren Dosierung beim Sprechen gearbeitet, je nach dem, welcher Bereich besonders betroffen ist.

Das Ziel der Behandlung ist eine Stimme, die den normalen Belastungen im Alltag standhält, wie z.B. längere Gespräche führen oder Rufen zu können.

Schluckstörungen (Dysphagie)

Essen und Trinken bedeutet nicht nur lebensnotwendige Nahrungsaufnahme, sondern auch Lebensqualität und soziales Miteinander. Wer nicht mehr essen und trinken kann ist bedroht von sozialer Ausgrenzung, im schlimmsten Fall von Krankheit und Tod. Eine Schluckstörung kann viele Ursachen haben. Neurologisch bedingte Schluckstörungen können nach einem Schlaganfall auftreten oder bei degenerativen Erkrankungen des Zentralen Nervensystems, z.B. ALS, Morbus Parkinson, Demenzen, u.a.. Es wird überprüft, an welcher Stelle des hochkomplexen Schluckvorgangs die Beeinträchtigung vorliegt. Die beteiligten Muskelgruppen werden trainiert mit dem Ziel, das Schlucken wiederherzustellen, zu kompensieren oder zu adaptieren. Mit der Behandlungsmethode Funktionelle Dysphagie-Therapie (FDT) in kombination mit dem Schallwellengerät NOVAFON lässt sich die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme in den meisten Fällen deutlich verbessern, so dass ein großes Stück Lebensqualität wieder vorhanden ist.

Gesichtslähmung (Fazialisparese)

Eine Lähmung (Parese) der Gesichtsmuskulatur entsteht durch eine Schädigung des Gesichtsnervs (Nervus facialis) selber (periphere Fazialisparese), z.B durch eine Infektion, oder der Bereiche des Gehirns, die die Gesichtsmuskulatur steuern (zentrale Fazialisparese), z.B. nach Schlaganfall. Betroffene können Teile ihres Gesichts dann nicht mehr bewegen.

Das Ziel der logopädischen Behandlung ist es, die Funktion der betroffenen Region(en) wiederherzustellen. Je nach Art, Dauer und Schweregrad der Parese biete ich ihnen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten an, individuell auf Sie abgestimmt. Dazu gehören autonome Bewegungsübungen, thermische Stimulierung, Muskelwiderstandsübungen, sowie die Behandlung mit dem Schallwellengerät Novafon.

Störungen der Schriftsprache (Dysgraphie / Dyslexie)

Bei Menschen mit Aphasie kann es neben den Problemen mit Sprache und Verstehen auch zu Störungen des Schreibens (Dysgraphie) und des Lesens (Dyslexie) kommen. Hochvertraute Wörter können eventuell noch geschrieben oder gelesen werden, weniger häufig vorkommende Wörter werden dagegen nicht erkannt, können somit auch nicht gelesen oder geschrieben werden. Eine genaue Diagnostik zu Beginn der Therapie ist die Grundlage für jede weitere therapeutische Intervention, um Lesen und Schreiben wieder möglich zu machen.

Störungen der Zahlenverarbeitung (Akalkulie / Dyskalkulie)

Bei Menschen mit einer Aphasie kann es neben den Problemen mit Sprache und Sprechen auch zu Störungen im Umgang mit der Verarbeitung von Zahlen, der numerischen Informationsverarbeitung kommen. Kopfrechnen, schriftliches Rechnen, Uhrzeiten lesen und benennen, Rechnungen beim Einkaufen erkennen und verstehen, Geldbeträge korrekt empfangen und ausgeben, …alles Beispiele für die Bereiche im alltäglichen Leben, bei denen es zu Schwierigkeiten kommen kann, wenn eine sogenannte Dys- oder Akalkulie vorliegt. Eine genaue Befunderhebung ist auch hier die Grundlage der weiteren logopädischen Behandlung.

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Therapie­formen

  • Einzeltherapie

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  • Intensivtherapie

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  • Gruppentherapie

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  • Hausbesuch

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